2021
Aufgrund der Lockerungen Anfang März hat die Binnenwirtschaft angefangen sich wieder zu erholen. Die Industrieproduktion konnte durch eine erhöhte Nachfrage der wichtigsten Handelspartner ebenfalls stark zulegen. Besonders der Konsumbereich, der durch die Pandemie stark eingeschränkt war, dürfte sich kräftig erholen. Zudem ist davon auszugehen, dass sich die Lage für das Gastgewerbe und die Veranstaltungsbranche normalisieren wird. Mitte März 2021 gingen die Experten des Bundes von einem Wirtschaftswachstum von +3,0 % für das Jahr 2021 aus. Drei Monate später, Mitte Juni, wurde die Prognose um 0,6 % auf 3,6 % erhöht, was im Vergleich zu vergangenen Jahren ein überdurchschnittliches Wachstum wäre.
2022
Für das Jahr 2022 wird von einer Fortführung des BIP-Wachstums ausgegangen. Die Experten gehen von einem Sportevent-bereinigtem BIP von +3,3 % aus. Grund ist, dass der Aussenhandel weiter für ein substanzielles Wachstum sorgen sollte. Ferner ist von einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf jahresdurchschnittliche 2,8 % auszugehen.
Alternative Szenarien
Das SECO ergänzt die Prognosen aufgrund der volatilen Situation mit drei Szenarien.
Es könnten ökonomische Zweitrundeneffekte stattfinden, wie etwa eine erhöhte Anzahl an Konkursen oder Entlassungen. Dies würde zu einer schwächeren Erholung der Nachfrage führen. Generell würde die Erholung in diesem Szenario langsamer stattfinden als derzeit vorausgesagt.
Eine stärkere Erholung als die Experten voraussagen, könnte ebenfalls eintreffen. Dies speziell beim privaten Konsum. Ein gewisser Teil der Haushalte konnte im vergangenen Jahr die Ersparnisse erhöhen und ein Teil könnte nun für zusätzliche Ausgaben eingesetzt werden.
Sofern mit einer starken Nachfrage längerfristig ein knappes Angebot einhergeht, kann dies zu einer erhöhten Inflation führen. Sollte aufgrund der erhöhten Inflation das Zinsniveau angehoben werden, könnte dies die Erholung dämpfen. Derzeit ist aufgrund des hohen Schuldenniveaus jedoch nicht von einer Erhöhung des Zinsniveau auszugehen.
Obwohl auch Risiken bestehen, welche die eingeschätzten Entwicklungen dämpfen könnten, sind diese verbesserten Prognosen der Experten ein positives Signal für die Zukunft.
Quelle: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home.assetdetail.17304927.html